„Hör auf deine Intuition“ ist ein Satz, der nach einer völlig einfachen Anleitung für ein selbstbestimmtes Leben klingt, in dem du dir sicher bist, was du willst und automatisch Erfolg erlebst, wenn du nur vollkommen bei dir bist und nach deinen Bedürfnissen handelst.
Manchmal kommt es aber vor, dass du den Bezug zu deinem Bauchgefühl etwas verlierst und dir gar nicht klar ist, was du intuitiv möchtest, weil du von so vielen Reizen aus dem Alltag überflutet wirst.
Noch dazu hat unser Umfeld uns Werte und Ideen von „Glückseligkeit“ eingepflanzt, nach denen wir oft streben, ohne sie zu hinterfragen. Doch vielleicht sind diese Vorstellungen gar nicht deine? Gehst du Jobs, Aufgaben oder sogar Freundschaften nach, weil du dich jemandem gegenüber verpflichtet fühlst, oder bestimmten Erwartungen, eventuell sogar an dich selbst, gerecht werden möchtest? Das kann auch unbewusst passieren, denn in manchen Phasen merken wir gar nicht, wie sehr wir uns von uns selbst entfernt haben und auf etwas hinarbeiten, von dem wir fest überzeugt sind, dass es uns zum ultimativen Glücksgefühl verhilft.
Intuition findet unterbewusst statt. Rational kannst du oft nicht entscheiden, was richtig für dich ist, ganz egal, wie viele imaginäre Pro- und Contra Listen du schon erstellt hast. In genau diesen Momenten brauchst du dein Bauchgefühl am allermeisten. Wenn deine Intuition allerdings von zu vielen Reizen überfordert ist, fällt es dir schwer, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, doch noch immer ist dein Bauchgefühl das erste, was sich zu Wort meldet, wenn etwas nicht stimmt und du gegen deine Werte, gegen dich selbst oder dein aktuelles Energielevel arbeitest.
Hier geht es darum, zu üben, deinem Bauchgefühl wieder mehr Raum zu geben und langsam zu deiner Intuition zurückzukehren – mit viel Zeit und Bewusstsein für deine ganz persönlichen Ziele.
Intuition: Was ist das eigentlich und warum hören wir manchmal nicht darauf?
Schon vor Tausenden von Jahren mussten Menschen im Bruchteil einer Sekunde Entscheidungen abwägen und die Intuition, damals auch Überlebensinstinkt, spielte eine große Rolle.
Heute kommst du zum Glück nur noch selten in die Situation, dich vor Feinden in Not schützen zu müssen. Übergeordnet ist dein Bauchgefühl aber immer noch dafür da, dass du dir ein glückliches und gesundes Leben gestaltest, hinter dem du stehen kannst.
Warum hören wir oft nicht auf unser Bauchgefühl?
Das Gefühl, das wohl am stärksten für die Verdrängung der Intuition zuständig ist, ist das Pflichtbewusstsein, sozusagen der Überlebensinstinkt von heute. Die Zeit scheint immer schneller zu vergehen, die Tage und Wochen nur so an uns vorbei zu fliegen und täglich prasseln unendlich viele Sinneseindrücke auf uns ein. Durch soziale Medien und dein direktes Umfeld bekommst du jeden Tag mit, wie vermeintlich perfekt alle andere Menschen sind und machst dir selbst den Druck, gesellschaftliche Vorgaben zu erfüllen, mit denen du jahrelang konfrontiert wurdest. Im Kopf hat wohl jeder von uns einen idealtypischen Lebensplan, der sich durch frühere Generationen oder sogar Hollywoodfilme gefestigt hat. Sei es, mit 30 Kinder zu bekommen, einen „ordentlichen“ Beruf zu haben oder ein Haus zu bauen. Viele Konventionen halten sich hartnäckig in unseren Köpfen, obwohl wir im Herzen wissen, dass diese veraltet und jeder eigene Werte und Ziele hat – diese kannst du mithilfe deiner Intuition wiederfinden.
Ein Anzeichen dafür, dass sich deine Intuition meldet: Der Knoten im Bauch
Schlaflose Nächte, Angstgefühle, teilweise sogar Bauchschmerzen oder Panik: Das alles sind Anzeichen dafür, dass sich dein Bauchgefühl meldet und etwas nicht stimmt. Vergleichbar ist das Gefühl mit dem, ein paar Kaffee zu viel getrunken zu haben. Du wirst regelrecht von diesem „Knoten im Bauch“ verfolgt und deine Gedanken drehen sich ständig um ein Thema. Genau das ist ein Anzeichen dafür, eine Pause zu machen und dich mit deinem Bauchgefühl auseinanderzusetzen.
Du kannst beginnen, den Knoten etwas zu lockern, indem du dir diese Fragen stellst:
1) Warum beschäftigt mich dieses Thema? Wovor genau habe ich Angst?
2) Was müsste passieren, damit sich das Thema leichter für mich anfühlt?
3) Kann ich selbst etwas dafür tun, dass sich der Knoten löst, wenn ja, was?
Wenn du die letzte Frage mit Nein beantwortest, versuche, zu beobachten, welche Umstände sich ändern müssen, damit du aktiv etwas an deiner Situation ändern kannst. So kannst du dich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal mit dem Thema auseinandersetzen. Mit der Zeit lernst du, diese Abfolge routinierter durchzugehen und spürst schon beim kleinsten Anzeichen den Instinkt, dass dein Bauchgefühl Alarm schlägt und du etwas ändern solltest.
Der nächste Schritt ist nun, den Mut zu fassen und an deinem Selbstvertrauen zu arbeiten, damit du die Veränderung auch wirklich in Angriff nehmen kannst!
Passe dein Mindset an
Dass du deine Gedanken möglichst positiv formulieren solltest, um dein Mindset an ein energiereiches Leben anzupassen, hörst du bestimmt nicht zum ersten Mal.
Mit kleinen Tools wird es dir auch leichter fallen, genau das zu erreichen und deiner Intuition wieder mehr Raum zu geben. Das alles kann und muss auch nicht von heute auf morgen passieren – sich selbst zu vertrauen ist ein Prozess und wichtig ist es, dass du dir dabei viel Zeit nimmst. Dankbarkeit beobachten: Sollte es dir gerade besonders schwerfallen, deiner Situation etwas Positives abzugewinnen, kannst du erst mal überlegen, wofür du im Moment dankbar bist. Das können ganz kleine Dinge sein, wie eine Verabredung mit Freunden oder etwas Großes, Übergeordnetes, wie dein Dach über dem Kopf. Das Gefühl von Dankbarkeit ist sozusagen ein Tracker für dich, wonach du instinktiv strebst. Deine Intuition macht dich von ganz allein darauf aufmerksam, worauf du Wert legst und was dich wirklich glücklich macht, zum Beispiel ein sicheres zu Hause, die Freiheit zu reisen oder der Besuch einer ruhigen Yogaklasse mit viel Zeit für dich.
Visualisieren & mit Mantras arbeiten
Nachdem du festgestellt hast, was dich strahlen lässt, beginnst du nun, dir deine Ziele so bildlich wie möglich auszumalen. Besonders gut erkennst du das, wonach du strebst, wenn du dich bei Tagträumen ertappst und etwas „abgedriftet“ bist. Träume ruhig weiter, schreibe alle Einzelheiten deines Tagtraums auf und versuche, ein Mantra zu formulieren, dass du dir immer wieder sagen kannst, wenn du dich unwohl oder unsicher fühlst. Du verbindest dich mit dir selbst und erkennst, wofür du stehst. So fällt es dir auch leichter, zu erkennen, wann sich dein Bauchgefühl meldet, sobald du gegen deine Intuition handelst.
Übe Selbst-Vertrauen
Oft assoziieren wie Selbstvertrauen mit Extrovertiertheit und einem offenen, starken Auftreten nach außen hin. Doch dahinter steckt noch viel mehr: Hast du das Wort schon mal auseinandergenommen? Sich selbst zu vertrauen ist die Basis, um für sich selbst gute Entscheidungen zu treffen und auch dazu zu stehen. Mach dir bewusst, was du schon alles geschafft hast, schreibe auch das so detailliert wie möglich auf. Indem du erkennst, worauf du stolz bist, spürst du, wozu du fähig bist und kannst Kraft für deine nächsten Schritte sammeln. Wenn du innerlich mit dir im Reinen bist und für dich persönlich erkannt hast, wonach du streben möchtest, kannst du Selbstvertrauen umso mehr nach außen ausstrahlen.
Nicht immer einfach: Position beziehen
Here we go: Nimm dein Leben selbst in die Hand! Sobald sich dein Bauchgefühl meldet, überlege warum und was du verändern kannst. Garantiert ist es nicht immer leicht, auf die Intuition zu hören und Veränderungen in Gang zu bringen, aber noch schwerer wird es auf Dauer, wenn du nicht ehrlich zu dir selbst bist und immer das Gefühl hast, nicht dein ganzes Potenzial zu leben.
Dazu gehört auch, klar Position zu beziehen und ab und zu Nein zu sagen. Unter Umständen kann sich dadurch auch dein Umfeld wandeln, was für dich und deine gewohnten Routinen sehr anstrengend sein kann. Kommt dir das Gefühl bekannt vor, dich mit jemandem auf einen Kaffee zu treffen, aber du profitierst gar nicht von der gemeinsamen Zeit? Den Termin nimmst du eher aus Pflichtbewusstsein wahr,
hast aus Höflichkeit mal wieder zugesagt, aber eigentlich sagt dir dein Bauch schon, dass du an dieser Verabredung nicht wachsen wirst und die Person dir eher Energie entzieht? Dann kannst du überdenken, ob diese Freundschaft noch das richtige ist, oder ob du dich langsam, aber klar und bestimmt, lieber aus solchen Beziehungen zurückziehen möchtest.
Das ist nur ein Beispiel dafür, wie du den Schritt in die Richtung eines selbstbestimmteren Lebens gehen kannst. Wenn du den Mut gefasst hast, Prozesse in Gang zu bringen und hinter dir selbst zu stehen, wird auch dein Selbstvertrauen wachsen und du vertraust immer mehr auf dein Bauchgefühl. Vor dir liegt also eine intensive Zeit der Selbstreflexion und der Arbeit an dir selbst. Sobald du das geschafft hast und endlich wieder nach deinen Bedürfnissen handelst, wird sich die Veränderung wie ein großer, innerlicher Frühlingsputz anfühlen!
Wenn du zu dem Thema Bauchgefühl und Intuition lernen und über dich erfahren möchtest, dann schau doch in meine Bücher oder in meinen Kurs “Free to be” rein. Denn genau dafür wurde dieser Kurs gemacht.
Pic: Rodolpho Sances
Über die Autorin:
Tonia arbeitet als Social Media Fee für Spirit of Eden. Wenn sie nicht gerade auf der Yogamatte oder dem Surfbrett am Meer turnt, stöbert sie durch Second Hand Shops oder schreibt Texte. Spirit of Eden ist ein kleines Yoga-Label, das Mala-Ketten im Atelier in Leipzig knüpft. Alle Malas werden fair und in liebevoller Handarbeit hergestellt und jeder Kette unterstützt Projekte, die die Welt ein bisschen besser machen, aktuell zum Beispiel citizen2be und plantfortheplanet.
Nach vier veröffentlichten Büchern und fast zehn Jahren Blog-Business, kann ich dir dabei helfen. Schau in meinen Kursen vorbei und mach den Schritt in Richtung Freiheit.
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