Es gibt Studien, die zeigen, dass Frauen emotional und physisch stärker unter einer Trennung leiden als Männer. Sie fühlen stärker und geben sich dem Schmerz hin. Männer hingegen leiden weniger darunter und lenken sich schnell mit Alkohol, Drogen, Sport, Arbeit und neuen Partnern und Spaß ab. Was letztlich dazu führt, dass Männer länger brauchen, um durch den Prozess des Liebeskummers zu kommen, als Frauen. Frauen leiden und lassen es zu. Männer vermeiden lieber und brachen dadurch länger. Der Weg geht immer durch und nicht daran vorbei. Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass es bei Frauen so läuft und bei Männern anders. Aber es macht schon Sinn, da Frauen eher damit aufwachsen Gefühle zeigen zu können und Männer als schwach wirken, wenn die weinen und leiden. Vermeidung führt aber nur zu verlängertem Schmerz ohne es zu merken.

Jeder geht mit Liebeskummer anders um

Meine Erfahrung mit Liebeskummer ist nicht immer gleich intensiv, da es natürlich mit der Intensität der Beziehung zu tun hat. Mal tut es mehr weh, mal weniger. Mal geht es schneller und mal brauch ich länger. Was ich für mich aber gelernt habe, ist dass es super wichtig ist den Schmerz zuzulassen. Selbst wenn ich mal tagelang im Bett lieg und weine ist das vollkommen in Ordnung. Es ist ein Verlust und das tut sauweh. Es zerbricht die Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft und ein geliebter Mensch tritt aus meinem Leben. Natürlich trauere ich. Ich fände es eher seltsam, wenn es keine Emotionen in mir hervorrufen würde oder ich auf biegen und brechen versuchen würde mich abzulenken. Denn irgendwie zeigt sich der Schmerz dann doch. Er kann sich nach einer Zeit auch körperlich zeigen und du wunderst dich dann woher dieser Schmerz kommt. Es ist dann Schmerz, den du versucht hast zu vermeiden, weil es einfach zu unangenehm war.

Ich versuche aus jeder Beziehung etwas zu lernen. Mal klappt es, mal nicht. An sich ist aber immer sinnvoll mal genau hinzuschauen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Warum hat es nicht funktioniert? Was darf ich an mir ändern? Wo darf ich lernen und wachsen? Was sollte ich in Zukunft sein lassen? Was habe ich aus dieser Erfahrung gelernt?

Wenn du den Prozess des Trauerns und Verarbeiten auslässt, nimmst du Ballast mit in die nächste Beziehung. Du warst sicherlich auch schon mit jemandem in einer Beziehung, der die Verarbeitung einfach mal geskippt hat und sich für Verdrängung entschieden hat. Nicht geil – für beide Seiten.

Wie gehts du mit Liebeskummer um? Mich würde deine Erfahrung und Sichtweise dazu interessieren.