Das Cannabiniol (kurz CBD) ist einer der Hauptbestandteil der weiblichen Hanfblüte, ein anderer ist das psychoaktiv – also berauschend wirkende – Tetrahydrocannabinol (kurz THC). In Deutschland wird CBD als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft und ist damit legal. Es kann für die Anwendung beispielsweise als Salben oder Cremes eingesetzt werden. Das psychogen wirkende THC muss ein Arzt ein Rezept ausstellen. Liegt ein solches Rezept oder eine ärztliche Notwendigkeit der Anwendung von THC zur Behandlung einer Erkrankung oder von Krankheitssymptomen nicht vor, verstößt der Nutzer beim Konsum gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz (kurz BTMG).
Beim CBD-Öl handelt es sich um einen Extrakt aus den Blüten der weiblichen Hanfpflanze. In ihr sind bis zu 100 Cannabinoide, die pflanzlichen Verbindungen des Cannabis, enthalten. In den CBD-Ölen ist kaltgepresstes Hanföl, Cannabidiol, ein Anteil an Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide enthalten. Sein Aroma erhält das CBD durch die Terpene. Diese Duftöle befinden sich bei der Cannabispflanze in den klebrigen Harzdrüsen der weiblichen Blüte. Die Forschung, ist zwar bis heute noch nicht vollständig abgeschlossen, doch es ist bekannt, dass die vielen im CBD enthaltenen Stoffe den Botenstoffen des menschlichen Organismus sehr ähnlich sind.
CBD-Öl für medizinische und kosmetische Nutzung
Die Einnahme von Cannabis kann über zwei unterschiedliche Arten erfolgen. Die Methode, die als besonders mild gilt, ist das Verdampfen über einen Vaporizer, doch auch das Rauchen eines Joints oder die Verwendung als CBD-Öl für die orale oder externe Einnahme. Das Öl existiert in zwei unterschiedlichen Formen – dem CBD-Isolat aus ein fast reinem CBD und dem Vollspektrum-CBD-Öl, die beide eine ganz andere Wirkung auf den Körper haben.
Das CBD-Isolat ist reines CBD und hat keine Rauschwirkung. Für die Herstellung wird das Cannabidiol isoliert und anschließend raffiniert, sodass alle anderen Cannabinoide, Terpene, Flavonoide und sonstige Pflanzenbestandteile herausgefiltert werden. Es entsteht ein weißes Granulat, das zu 99,9 Prozent reines CBD enthält. Diese Kristalle eignen sich vorrangig für die medizinische Nutzung. So kann das CBD-Isolat als Basis für die Herstellung von Salben und Kosmetika, doch auch in Form von Extrakten verwendet werden. Durch die Verbindung mit Hanf- oder Olivenöl als Träger können die CBD-Öle mit individueller Wirkstoffkonzentration hergestellt werden.
Gegenüber dem isolierten CBD-Öl ist das Vollspektrum-Öl das vielfältigere Produkt und ist daher auch teurer. Denn sie enthalten neben dem CBD die vielen anderen wertvollen Wirkstoffe der Hanfpflanze, vor allem das Vitamin E und die sekundären Pflanzenstoffe, der Terpene und Flavonoide. Dennoch kann das CBD-Isolat das Ergebnis einer Therapie noch weiter verbessern. Hier ist der sogenannte „Entourage Effekt“ interessant, bei dem es sich um einen klassischen Synergie-Effekt handelt. Die Steigerung der Wirkung durch Synergien ist überall zu finden, doch nur Hanf bewirkt einen Entourage Effekt. Dies bedeutet, dass kein einzelner Bestandteil der Cannabispflanze so wirksam ist wie alle zusammen.
Die richtige Dosis des CBD-Öls finden
Grundsätzlich sollten Konsumenten mit CBD-Ölen verantwortungsvoll umgehen – denn eines steht fest, viel hilft nicht immer viel. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass die sogenannte Dosis-Wirkungs-Kurve von reinem CBD-Öl glockenförmig verläuft. So steigt die Wirkung zunächst stark an bis sie ihr Maximum erreicht. Anschließend fällt die Kurve wieder ab. Die Basis dieser Studie lag darin, dass die Probanden einen Sprachtest machen mussten. Das Ergebnis zeigte, dass eine hohe Dosierung die Wirksamkeit nicht erhöhte.
Konsumenten, die noch keine Erfahrung mit der Nutzung von CBD-Ölen haben, müssen sich langsam an die richtige CBD-Dosierung heranschleichen. Richtwerte sind eine wertvolle Unterstützung, doch letztendlich muss jeder Anwender für sich selbst herausfinden, wie viel CBD-Öl zur Verbesserung der Beschwerden beiträgt. Dabei können Faktoren wie das Körpergewicht des Konsumenten, die Schwere, Art und Ausprägung der Beschwerden und die Empfindsamkeit des Anwenders gegenüber pflanzlichen Bestandteilen helfen, um die richtige Dosierung zu ermitteln.
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