Als kleiner Junge war ich immer ein kleines Sensibelchen, das sich die Dinge sehr zu Herzen nahm und mit allen Menschen großes Mitgefühl hatte. Weil ich als Kind noch weitestgehend verschont von gesellschaftlichen Prägungen geblieben war, ließ ich mein reines Wesen ungehindert nach Außen strahlen. Ohne mich zu schämen und meine Verletzlichkeit hinter einer Fassade zu verstecken.
Die Mauern der Männlichkeit
Zu Beginn der Pubertät begann sich langsam aber stetig das destruktive Glaubensmuster „Ich muss immer stark sein!“ in meinem Bewusstsein zu verankern. Ich verdrängte meine fühlenden, vermeintlich schwachen Persönlichkeitsaspekte in die Tiefen meiner Seele und verschloss mein Herz, um meine Ruhe vor ihnen zu haben. Ich wollte Mann sein und erwachsen werden! Und erreichte damit genau das Gegenteil. Die Mauern der Männlichkeit, die ich um mich herum errichtete, brachten mein nunmehr unbeachtetes inneres Kind zum Toben. Tief in mir brodelte es! Nach außen allerdings versteckte ich mich hinter der Fassade eines gestählten Sixpacks, für den mich jedes Männermagazin gelobt hätte.
Fühlen macht frei
Irgendwann kam der Punkt, an dem mich das Leben wachrüttelte, mich psychisch so sehr beutelte, dass ich meine verdrängten Emotionen nicht mehr länger ignorieren konnte. Indem es mich zurück an meine emotionale Verwundbarkeit führte, führte es mich gleichzeitig zurück auf den richtigen Weg: Auf jenen zu mir selbst – mit all meinem Licht und all meinem Schatten. Ich begann mit Meditation und Yoga, setzte mich intensiv mit spirituellen Themen auseinander und konnte fühlen, wie sich mein Herz Stück für Stück öffnete. Wie ich mich Stück für Stück von all den Mauern um mich herum befreien und immer mehr das Leben führen konnte, was wirklich mir entsprach. Ich verstand, was es hieß, wahrhaftig Mann zu sein!
Wahre Männlichkeit geht nur mit offenem Herzen
Sich den eigenen Gefühlen zu stellen erfordert Mut. Mehr Mut, als sich ein Leben lang in das Schema des testosterongesteuerten Erfolgstypen zu pressen, der auf Knopfdruck funktioniert. Während Frauen sich im gesellschaftlichen Kontext längst Räume für spirituelle Selbstfindung geschaffen haben, sind wir Männer noch Nachzügler in Sachen spiritueller Emanzipation. Auf geht’s Jungs! Es ist Zeit, aufzuholen. Uns zu spüren. Unser Herz zu öffnen. Und all die Stärke zurückzuholen, die wir erst dann vollständig erwecken, wenn wir auch unsere Schwäche mit voller Konsequenz annehmen. Dann sind wir weder Softie noch Macho. Weder verweichlicht noch emotional abgestumpft. Dann sind wir Männer!
Über den Autor
Ludwig ist überzeugter Spiri und irgendetwas zwischen Hippie, Hipster und Naturbursche. So teilt er auf seinem Blog www.seelenrave.de die spirituellen Ergüsse seines Herzens für mehr Freiheit, Authentizität und bedingungslose Liebe. Für einen Rave deiner Seele, in dem du dich völlig deiner innersten Wahrheit hingibst.
Hallo Ludwig,
ich bin zwar kein Mann, es ging mir aber ganz genau wie dir. Auch ich hatte das Gefühl, ich müsse immer stark sein. Meine (ältere) Schwester war immer sensibler als ich, deshalb dachte ich, ich müsste den Part der Starken übernehmen. Dabei merkte ich gar nicht, wie ich mir selbst schadete. Ich wollte nicht vor anderen weinen, weil ich dachte, es würde Schwäche zeigen. Erst nach und nach (auch mit Hilfe von Yoga und Meditation) konnte ich mich immer mehr fallen lassen und meine Gefühle so ausleben, wie sie eben gerade sind.
Zwar weine ich immer noch nicht oft, aber wenn doch, dann lass ich es auch raus, ob bei Freude oder Traurigkeit. Das fühlt sich gut an.
Und allen männlichen Lesern möchte ich noch eines sagen: Weinende (oder fühlende) Männer sind keineswegs unsexy. Es zeugt von Stärke, seine Gefühle herauszulassen und ich finde das unwiderstehlich. Es ist traurig, mit welcher Macht die Gesellschaft ein Individuum manipuliert und in Ketten legt.
Lasst uns unsere Freiheit zurückholen! Be yourself and love it. 🙂
Nach vier veröffentlichten Büchern und fast zehn Jahren Blog-Business, kann ich dir dabei helfen. Schau in meinen Kursen vorbei und mach den Schritt in Richtung Freiheit.
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Hallo Ludwig,
ich bin zwar kein Mann, es ging mir aber ganz genau wie dir. Auch ich hatte das Gefühl, ich müsse immer stark sein. Meine (ältere) Schwester war immer sensibler als ich, deshalb dachte ich, ich müsste den Part der Starken übernehmen. Dabei merkte ich gar nicht, wie ich mir selbst schadete. Ich wollte nicht vor anderen weinen, weil ich dachte, es würde Schwäche zeigen. Erst nach und nach (auch mit Hilfe von Yoga und Meditation) konnte ich mich immer mehr fallen lassen und meine Gefühle so ausleben, wie sie eben gerade sind.
Zwar weine ich immer noch nicht oft, aber wenn doch, dann lass ich es auch raus, ob bei Freude oder Traurigkeit. Das fühlt sich gut an.
Und allen männlichen Lesern möchte ich noch eines sagen: Weinende (oder fühlende) Männer sind keineswegs unsexy. Es zeugt von Stärke, seine Gefühle herauszulassen und ich finde das unwiderstehlich. Es ist traurig, mit welcher Macht die Gesellschaft ein Individuum manipuliert und in Ketten legt.
Lasst uns unsere Freiheit zurückholen! Be yourself and love it. 🙂
Viele Grüße
Maike