Ich merkte schon relativ früh, dass ich etwas anders denke, als die meisten Menschen um mich herum. In der 8. Klasse entschied ich mich, dass ich keinen Bock mehr auf die Schule hab, da ich anfing alles zu hinterfragen und mir der Sinn dahinter fehlte. Also besuchte ich die Schule nur noch unregelmäßig. Ne Ehrenrunde und Probleme mit den Lehrern und Eltern war dadurch natürlich vorprogrammiert.
Jahre später, nachdem ich mein Fachabi irgendwie in der Tasche hatte, fing ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau an. Schön was solides. Wie man es halt so macht.
“Willkommen in der “9to 5-Hölle”
Nach ein paar Tagen entschied ich, dass es nicht der richtige Weg für mich sein kann. Durch äußere Umstände, führte ich die Ausbildung aber dann doch fort. Zehn Monate später war ich dann trotzdem raus. Es fühlte sich einfach falsch an und war nicht erfüllend für mich. Natürlich hatte ich da auch ne gute Zeit, trotzdem fühlte ich mich irgendwie im Geiste eingesperrt. Ich wollte mehr!
Dann stand ich da, mit einer abgebrochenen Ausbildung und keinem Plan wie es weitergehen soll. Was macht man dann? Natürlich, an einer Uni einschreiben. Was wurde es? Internationales Management in Bocholt. Als ob die Ausbildung nicht schon langweilig genug gewesen wäre.
“Willkommen in der “Wir-passen-dich-an-die-Industrie-an-und-machen-dich-zum-Zombie-Hölle”
Während des Studiums bin ich vor Langeweile fast eingegangen. Ich hab Bücher und Skripte gelesen und wusste nach einer Minute nicht mehr was drin stand. Da ich die Ausbildung zuvor aber schon abgebrochen hatte, konnte ich mit dem Studium nicht das selbe machen. Also hieß es für mich – durchquälen. Chronische Krankheiten und Medikamente häuften sich an. Ein Unfall, bei dem ich mit 180km/h vor die Leitplanke fuhr, löste dann auch noch Angststörungen in mir aus. Dann noch die Trennung von meinem damaligen Freund. Einsamkeit, Krankheit, Unzufriedenheit und Depressionen wurden zum Alltag.
Zum Glück stand im zweiten Studienjahr ein Auslandssemester an, welches ich auch antrat. Es ging im Sommer 2009 das erste mal für mich nach Australien. Es war das absolut Beste, was mir passieren konnte! Die Sonne, die unkonventionelle Art der Australier, die Natur, die lachenden Gesichter, das Meer, einfach die Schönheit des Landes heilten mich! Ich lernte wieder das Leben zu genießen und nicht alles zu zerdenken.
Ich habe fast mein ganzes Leben lang versucht, mich an die Gesellschaft und die “Normalität” des Alltags anzupassen, bin aber kläglich dran gescheitert. Das bedeutete für mich, dass ich mir ein Leben nach meinen Vorstellungen kreieren musste.
Hallo Selbstbestimmung!
Warum schreibe ich überhaupt darüber?
Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der sich genauso fühlt oder fühlte.
Ich möchte einfach meine Erfahrungen weitergeben…denn nicht jeder muss sich so lange quälen. Wie oft denken wir, dass es nicht anders geht, da es von einem erwartet wird. Das ist aber falsch! Jeder hat die freie Wahl, das zu tun, was er oder sie möchte.
Sei bitte mutig genug und pack deine Sachen und geh in die große weite Welt hinaus. Lebe deinen Leben!!! Es gibt nämlich nichts, wovor man Angst haben muss – außer sein Leben nicht zu leben.
Lebe deinen Traum!
Auf Reisen ist es einfacher und es geht wesentlich schneller, sich persönlich zu entwickeln und zu wachsen, als im Alltag (jedenfalls meine Erfahrung). Durch die ganzen neuen Eindrücke, wird die Stimme in deinem Kopf zum Teil abgestellt. Man muss über den Tellerrand schauen und evtl. alte Gewohnheiten und Denkweisen ablegen. Reisen inspiriert, macht mutiger, offener, toleranter. Man wird selbstbewusster und lernt wieder im hier & jetzt zu sein. Du wirst robuster und lernst dich selbst besser kennen.
Du realisierst, dass Ängste und Hindernisse nur in deinem Kopf existieren.
Lebe dein Leben – Du hast nämlich nur das eine!
Hey Evelin!
Habe Dich gerade über den BMC von Markus Cerenak entdeckt – und finde mich in vielem wieder, was Du schreibst. =)
Vor allem diese zwei Zitate hier haben mich gerade an meine letzten Jahre erinnert…
“Während des Studiums bin ich vor Langeweile fast eingegangen. Ich hab Bücher und Skripte gelesen und wusste nach einer Minute nicht mehr was drin stand.”
“Ich habe fast mein ganzes Leben lang versucht, mich an die Gesellschaft und die “Normalität” des Alltags anzupassen, bin aber kläglich dran gescheitert. Das bedeutete für mich, dass ich mir ein Leben nach meinen Vorstellungen kreieren musste.”
Ich bin dabei!
Und werde jetzt denke ich öfter mal hier vorbeischauen.
Keep it up! =)
Ben
Hi Ben,
freue mich, dass Du die selbe Sichtweise hast 🙂
Deine Homepage http://anti-uni.com passt da ja wie die Fast aufs Auge!
Denke auch, dass das klassische Uni-Modell auslaufen wird. Hab in den letzten Monaten bemerkt, dass immer mehr Leute langsam checken, dass der klassische Weg evtl. doch nicht der richtige ist. Viele Studiengänge machen uns doch einfach nur Zombies. Töten jegliche Form von Kreativität und selbstständiges Denken. Das dient vielleicht anderen..aber nicht UNS!
Mir wurde schon in meiner ersten Vorlesung mitgeteilt, dass ich 80% von dem was ich lernen werde eh nicht brauchen werde. Dann sitzt Du am ersten Tag schon da und denkst Dir “WTF..wollen die mich hier verarschen?” Fazit: Du hast einen sehr unbequemen Schlafplatz im Hörsaal und zahlst noch dafür..mit deiner ZEIT!
Ahh..ich könnt hier stundenlang weiterschreiten 🙂
Stay positive!
Eve