Ich fliege von Bali zurück nach Europa. Mein erster Zwischenstopp ist in Dubai. Alles glitzert und fordert zum Konsum auf. Für meine Sinne viel zu viel. Zu viel Bling Bling, zu viel Luxus, zu viel Scheiß, den kein Mensch braucht. Taschen die Tausende von Euro kosten, für die man mehr arbeiten muss. Macht irgendwie keinen Sinn in meinem Kopf. Dann gehe ich an Mc Donalds vorbei und mir wird schlecht. Mehr will ich dazu gar nicht sagen.
Von Dubai fliege ich nach Zürich und bin schockiert. So minimalistisch und clean. Das Einzige, was mir auffällt ist ein langes “Muuuuh” in der Metro, die mich zum anderen Terminal bringt. Kühe sind hier das Marketing. Find ich sehr bodenständig. 😀
Und ja, ich bin auch in dem Moment am konsumieren. Ich fliege, was schlecht für die Umwelt ist. Und ich konsumiere den schrecklichen Fraß im Flugzeug. Wir alle gestalten gemeinsam und das ist das Resultat. Wir alle sind Teil davon. Auch Teil von den Dingen, die uns nicht gefallen.
Es macht keinen Sinn die Gesellschaft dafür zu beschuldigen, denn wir sind die Gesellschaft.
Die Meere sind voller Plastik. Die Mägen voller Cheeseburger. Viele tote Tiere landen einfach im Müll, da ja genug davon da ist. Und hey, man muss sie ja nicht selbst schlachten. Wir essen mehr als wir brauchen. Die Supermärkte ist voll mit tausenden Optionen.
Und da wir so viele Optionen haben wollen (mehr Optionen, als uns Mutter Erde gibt) gibt es natürlich nicht so viele qualitativ hochwertige Lebensmittel. Wie auch? Wir wollen mehr als wir brauchen. Also muss im Eiltempo produziert werden.
Zu Weihnachten geht der Stress los. Menschen sind wirklich gestresst vom Geschenke einkaufen. Verinnerliche das mal. Das ist vollkommen krank. Erzähl das mal jemandem, der Probleme hat seine Familie zu ernähren. Uns geht es so gut, dass wir absurde Probleme kreieren. Weihnachten sollte das Fest der Liebe sein und nicht das Fest des Konsums.
Kinder kriegen große Plastik-Ferraris, in denen sie durch das Haus fahren können. Frauen kriegen Handtaschen, Männer Parfüm. Und es ist normal geworden. Anstatt einfach gemeinsam am Tisch zu sitzen, guten Wein zu trinken und die Zeit einfach zu genießen, wird daraus eine Shit-Show gemacht.
Macht all das glücklich?
Ich glaube, dass Konsum einfach nur zum blenden da ist. Du musst dich nicht mehr mit den wirklich wichtigen Dingen auseinandersetzen. Warum reden oder in sich hineinhorchen, wenn man auch am Samstag den ganzen Tag shoppen gehen kann?Konsum ist wie sich zu zu müllen. Wer sich leer und wertlos fühlt konsumiert einfach mehr. Funktioniert ja so gut. Mehr Klamotten, ein fettes Auto für den Selbstwert, Netflix um beschäftigt zu sein, Drogen um sich nicht zu spüren. Bäääm..und schon boomt die Wirtschaft.
Und dann wird gejammert, dass man so viel Geld fürs Leben braucht. Ganz oft geht aber diese Gleichung auf:
Weniger Konsum = Weniger Geld ausgeben
Kredite werden dann weniger benötigt, wenn das Auto nicht teuer sein muss. Wenn das Handy nicht das neuste Modell ist, wenn die Glotze nicht den Platz der kompletten Wand einnehmen muss.
So viele Probleme würden sich durch weniger Konsum lösen lassen.
Wenn du weniger Geld brauchst, musst du auch weniger arbeiten. Wenn du viel Geld für viel Scheiß brauchst, musst du auch viel arbeiten. Logisch. Und um auf das Plastikproblem zurückzukommen: warum haben wir so viel Plastik?
Weil wir so viel konsumieren!
Natürlich ist es gut, dass die Meere gereinigt werden. Aber noch viel wichtiger ist es an der Wurzel des Problems anzupacken. Und klar ist es wunderbar, wenn es immer weniger Plastikverpackungen gibt. Aber letzten Endes geht es trotzdem um den Konsum. Würde weniger konsumiert werden, dann gäbe es nicht so viel Müll. Denn auch andere Verpackungen müssen hergestellt werden. Und diese Herstellung schadet auch der Natur. Bisher habe ich das Gefühl, dass alle Lösungen vergleichbar mit einer Schönheits-Op sind. Das, was unschön ist, wird oberflächlich beseitigt. Es wird aber nicht an dem Kern der Ursache gearbeitet. Bei der Schönheits-Op wäre es Selbstliebe. Bei Konsum auch! Würden wir glücklich und zufrieden sein, würden wir auch weniger konsumieren.
Für die Produktion der Batterie eines Elektroautos werden 17 Tonnen Kohlendioxid in die Umwelt geblasen. Und bei der Mischung aus Kobalt und Lithium kann ein Diesel aus den 60ern 24 Stunden lang, die nächsten 50 Jahre herumfahren. Und damit ist der Diesel noch immer umweltfreundlicher, als das Elektroauto, das uns momentan so schön verkauft wird. Die Wirtschaft freut sich halt wieder. Und ein paar Politiker auch.
Wie wäre es, wenn man einfach das behält, was man schon hat? Somit muss nichts Neues hergestellt werden. Dabei kann es sich um das Auto, das Handy, Klamotten und sonst was handeln.
Aber bis jetzt ist die Welt einfach nur kontrovers, denn die meisten von uns leben mit einer Doppelmoral. Auch diejenigen, die etwas Gutes tun wollen. Ich halte an sich da gerne meine Klappe, da ich selbst dazu gehöre. Ich hätte auch gerne eine bessere Welt und trotzdem mache ich noch manche (oder auch viele) Dinge, die diesem Planeten schaden. Es ist auch alles zu bequem für uns ausgelegt. Wer anders leben möchte muss sich echt anstrengen. Bequem und komfortabel kann man dafür nicht sein.
Die einfachen Dinge genießen, weniger konsumieren.
Für mich funktioniert es sehr gut, mich auf die einfachen (aber bedeutsamen) Dinge des Lebens zu konzentrieren und weniger zu konsumieren. Es erfüllt mich. Bevor ich morgens auf mein Handy schaue (was auch Konsum ist) bewege ich mich, meditiere und dusche. Tue ich es nicht, bin ich auf Konsum programmiert und ich spüre es auch den Tag über.
Ich verstehe auch, dass unser Wirtschaftssystem zusammenbrechen würde, wenn plötzlich alle weniger konsumieren würden. Es gäbe viele Arbeitslose und viele Firmen würden pleite gehen. Unser komplettes System müsste sich dafür ändern. Menschen müssten sich mit sich selbst auseinandersetzen, da sie plötzlich Zeit hätten.
Ich glaube, dass so eine Welt möglich wäre. Jeder bräuchte weniger Geld, würde weniger konsumieren, müsste weniger arbeiten. Es ginge wieder in Richtig Qualität, anstatt Quantität. Es ginge in Richtung “echte Werte”, anstatt Money, Money, Money.
Aber dafür muss sich unser Bewusstsein ändern.
In diesem Artikel gebe ich einfach meine Meinung preis. Ich möchte nicht urteilen, auch wenn ich es vielleicht tue.
Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast diesen Artikel zu lesen.
Es ist wirklich krass, wie viel wir konsumieren und unsere Erde mit jedem unnötigen Kauf ausbeuten. Ich versuche seit einiger Zeit über meine Reduktion von Konsum meinen Alltag hin zu einem nachhaltigeren Alltag zu verändern. Ich hab schon viel verändert – kauf beispielsweise so wenig in plastik verpackte Lebensmittel wie möglich, verzichte komplett auf Fast Fashion und ernähre micht fast komplett vegan. Der Weg war nicht leicht und ich habe noch viele Aufgaben vor mir bis ich sagen kann ich lebe wirklich nachhaltig. Aber die Reduktion von meinem eigenen Konsum hat mich wirklich einen großen Schritt weiter gebracht. Und ich bin dir sehr dankbar, dass du auf deinem Blog auch darüber schreibst!
Liebe Grüße
Christine
https://uponmylife.de/