Freiheit oder Sicherheit? There are two forces inside of me

Wenn ich mit Menschen rede kommt schnell der Ratschlag „Du musst settlen und vernünftig werden“. Ich verstehe die Sichtweise, da ein Anteil in mir sich auch danach sehnt. Eine schöne Wohnung haben, sie nach meinem Gusto einrichten und einfach mal ankommen und endschleunigen. Ein Traum! Gerade dann, wenn du lange mit deinem Koffer unterwegs warst.
Vor ein paar Monaten mietete ich eine Wohnung in Palma, was leider eine sehr schlechte Erfahrung war. Die Vermieterin „vergaß“ ein paar Details zu teilen, was die Wohnsituation betraf. Dumm für mich gelaufen, da alles Cash gezahlt wurde – auch die Kaution.
Ich war mir in dem Moment wirklich sicher, dass ich eine ganze Weile in Palma bleiben würde. Falsch gedacht. Die Wohnsituation auf Mallorca ist gerade schwierig, was es auch. nicht einfach macht, auf die Schnelle was anderes zu finden. Nun bin ich wieder in München und auch irgendwie froh darüber. Ich mag die Stadt. Ich habe gute Freunde hier und das Tempo ist nicht so schnell, wie in anderen deutschen Großstädten. Die Stadt hat etwas dörfliches, was ich mag. Es wird also München und nicht Mallorca.
Jetzt kommt der interessante Part: nach über einem Jahrzehnt Ortsunabhängigkeit ist das Niederlassen gar nicht so einfach. Es kommen Gedanken hoch wie „Oh ich will doch bald nach Bali und Australien“. Es schnürt mir den Atem ab bei dem Gedanken daran nicht mehr reisen zu können. Natürlich geht beides, aber das vergesse ich in meinem Gedankenkonstrukt dann mal schnell.
Natürlich sind es Luxusprobleme. Ich find es einfach nur interessant wie unterschiedlich wir Menschen sind (obwohl die Grundbedürfnisse immer die gleichen sind), wie uns Lebenserfahrungen prägen, und wie manche Träume einfach schon seit der Kindheit da sind und konstant bleiben. Manche pochen auf Abenteuer, andere auf Sicherheit. Ich glaube wir brauchen beides. Zu viel Abenteuer laugt dich aus. Zu viel Sicherheit raubt dir das Leben. Wie immer gehts um die Balance. Ich darf sie noch finden.